Wie ich es in einem anderen Post schon erwähnt habe, musste ich während meinem Koh Samui Aufenthalt einen Arzt aufsuchen. In diesem Fall sind wir gleich in ein Krankenhaus gefahren, weil wir davon ausgingen, dass dort die nötige Ausstattung vorhanden ist. Auf Koh Samui gibt es mehrere Krankenhäuser:

Laut Internetrecherche und verschiedenen Bewertungen ist das Bangkok Hospital Samui das Beste auf Koh Samui, allerdings sind wir aufgrund der Fluten auf Koh Samui sehr eingeschränkt gewesen und mussten in das „nächstbeste“ Krankenhaus, dem Samui International Hospital, gehen, welches fußläufig ist.

Krankenhäuser auf Koh Samui – Wohin, wenn man krank ist?

Vorab – ich bin gut versorgt worden. Alles wurde sterilisiert oder kam aus einer neuen Verpackung, bevor es genutzt wurde – jedoch gibt es einige Dinge, die in Deutschland kaum denkbar sind. Normalerweise würde ich darüber schmunzeln und es ganz witzig finden – was ich hinterher auch tue und nicht mehr allzu eng sehe. Aber so vor Ort gibt es ein paar Sachen, die man dann doch nicht allzu super findet.

  • Am Eingang muss auf Grund des furchtbaren Wetters ein Fußabtreter herhalten, damit der ganze Schmutz und Regen von außen nicht hineinschwappt. Es handelt sich dabei um ein vollgesaugtes Handtuch. Während unserer Wartezeit mussten die Angestellten immer mal das Wasser wieder rausschippen.
  • Während wir gewartet haben, habe ich die Ameisenstraße auf dem Boden beobachtet. Die schienen sich an einem Kuchenkrümel an die Arbeit zu machen und ihre Errungenschaften zum Ameisenbau zu bringen.
  • Als ich dann am Tropf hing und in der Ambulanz lag habe ich ein paar Fliegen dabei beobachtet, wie sie auf der Klimaanlage herumgekrabbelt sind.

Zum Meckern, nicht wahr? :D Irgendwie habe ich mich trotzkessen aber gut versorgt gefühlt, denn die Krankenschwestern waren sehr freundlich zu mir, ein paar konnten auch ein bisschen englisch sprechen. Zudem habe ich mich nach dem ersten Tag auch schon direkt besser gefühlt.

Kosten einer Behandlung in einem thailändischen Krankenhaus

Ihr solltet euch unbedingt über eine Auslandskrankenversicherung erkundigen und in jedem Fall eine abschließen. Egal wohin ihr reist. Ich Dummkopf habe gedacht, dass ich über meine Arbeit versichert sei, allerdings gilt dies nur für dienstliche Reisen und nicht für Private.

Es gibt zum Beispiel verschiedene Kreditkarten bei der eine Reiserücktrittsversicherung und auch eine Auslandskrankenversicherung mit dabei sind (z.B. die American Express Gold, die auch ich habe). Wenn ihr keine Kreditkarte beantragen wollt oder bereits eine andere besitzt bei der keine solche Versicherung dabei ist, solltet ihr euch einfach mal über die aktuellen Angebote schlau machen :). Die Krankenversicherungen kosten nicht die Welt, teilweise nur zwischen 10-20€ pro Jahr und wenn ihr da auch nur ein mal in 10 Jahren zum Arzt müsst, wenn ihr im Urlaub seid, dann lohnt es sich auf jeden Fall.

Ich bin zum Glück noch mit relativ wenig Kosten davon gekommen, weil es sich lediglich um eine ambulante Behandlung gehandelt hat, aber wenn man stationär aufgenommen werden muss, weil man sich zum Beispiel verletzt hat oder irgendetwas anderes passiert, dann können die Kosten schnell mal in die höheren Tausend Euro Beträge ansteigen. Die übersteigen dann jede Reisekasse oder auch jedes Kreditkartenlimit. Um euch ein Gefühl dafür zu geben, was für Kosten anstehen können, habe ich euch meine Kosten aufgelistet.

Ich habe eine simple Blasenentzündung gehabt und wollte eigentlich nur ein paar Tabletten verschrieben bekommen und die dann selbst einnehmen (so wie es in Deutschland ist), allerdings ist dies wohl in Asien nicht üblich oder das Hospital wollte ein wenig mehr Geld an mir verdienen. Die Behandlung lief wie folgt ab: Tag 1: Urintest – Ärztin kommt raus und sagt mir ich soll Antibiotika nehmen (1 Minute!) – Antibiotika aus dem Tropf; Tag 2: Antibiotika auf dem Tropf; Tag 3: Antibiotika aus dem Tropf, Urintest, Ärztin kommt raus und sagt, dass alles wieder ok ist. Außerdem noch Ibuprofen für 3 Tage.

Insgesamt habe ich 7.800 Baht, also rund 195€ für die Behandlung bezahlt. Ist blöd, aber ich bin noch halbwegs gut weggekommen. Ich will gar nicht wissen, wieviel es kostet, wenn man dort ein Bett + Zimmer bekommt. Im Folgenden habe ich die einzelnen Kosten aufgedröselt:

  • 2 x Konsultation bei der Ärztin: 1.600 Baht (40 €)
  • 2 x Hospital Service Fee: 400 Baht (10€)
  • 2 x Labor: 500 Baht (12,50€)
  • Medikamente (3 x Antibiotikum und 9 Tabletten Ibuprofen 400): 4.950 Baht (123,75€)
  • Service der Krankenschwestern: 350 Baht (8,75€)

Wie ihr also seht, kosten die Medikamente am Meisten, während die Kosten für das Personal zu vernachlässigen sind. Man kann wirklich nur von Luxus sprechen, dass man in Deutschland unheimlich viel durch die Krankenversicherungen bezahlt bekommt. Wenn man des Mal 200€ bezahlen müsste, wenn man wegen einer Erkältung oder anderen Wehwehchen zum Arzt geht, na dann adé. Da sollte man das System in Deutschland wirklich zu schätzen wissen!

Fazit

Investiert UNBEDINGT kleines Geld in eine Auslandskrankenversicherung! Auch wenn ihr bisher noch nie Probleme gehabt habt, auch wenn es die nächsten 10 Jahre keine Probleme auf euren Reisen geben wird, WENN ihr irgendwann einmal erkrankt, dann lohnt es sich so richtig. Wenn ihr zum Beispiel einen Unfall habt und ihr euch irgendetwas brecht, ihr operiert werden müsst oder nicht bei Bewusstsein seid. Dann lohnt es sich, denn dann braucht ihr die Versicherung. Informiert euch – eventuell kümmern sich nämlich die Versicherungen auch schon während ihr vor Ort Probleme habt. Es gibt Versicherungen, die dem Krankenhaus zum Beispiel schon eine Kostenübernahme zusichern (z.B. ADAC), sodass ihr auch kein Geld vorlegen müsst, wenn ihr im Krankenhaus liegt.

Krankenhäuser auf Koh Samui – Ärztliche Versorgung


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