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Freunde der Sonne – mein Sabbatjahr geht mit großen Schritten auf das Ende zu und ich bin – wie sagt man – untröstlich? Nein – eigentlich bin ich zwiegespalten. Aus dem Sabbatical zurückkommen. Einerseits ist die viele freie Zeit wirklich klasse, denn ich kann machen was ich will und verreisen wann ich will. Andererseits freue ich mich auch schon total auf meine Kollegen und darauf wieder einen geregelten Alltag, sowie auch ein regelmäßiges Einkommen zu beziehen. Das letzte Jahr ließ es sich durch Blog-/Fotografieeinnahmen und meine Ersparnisse zwar gut leben und reisen, aber irgendwann sind auch meine Ressourcen verbraucht. Und auch wenn ich kein Freund von übermäßigem Konsum bin, muss ich auch einige Anschaffungen langfristig bezahlen. Wie also kommt man aus einem Sabbatjahr zurück ohne völlig überfordert davon zu sein wieder einen geregelten Alltag zu haben und 40 Stunden im Büro zu sitzen?

Aus dem Sabbatical zurückkommen

In erster Linie hängt das sicherlich davon ab, wie man seine Tage im Sabbatjahr gestaltet hat. Schläft man immer bis um 10 und war bis in die Puppen wach? Immer nur unterwegs gewesen? Nur mit Lebemännern/-frauen geredet? Haben sich die Interessen verlagert? Was ist mit der berühmten Persönlichkeitsentwicklung – wie sehr hat man sich eigentlich verändert? Im Folgenden möchte ich ein wenig darüber sinnieren, wie ich meine Rückkehr an den Arbeitsplatz empfinde und was ich mir vorgenommen habe, um ohne Probleme wieder ins Berufsleben einzusteigen.

Organisatorisches

Ich finde es wichtig sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen, ob man zurück in den alten Job möchte oder ob man sich neu orientiert. Und wenn man sich entschieden hat, sollte rechtzeitig die organisatorischen Schritte einleiten und Chef/Chefin sowie die Personalabteilung kontaktieren oder eben kündigen und sich neu orientieren. Zu welchem Datum müsst ihr zudem zurück an euren Arbeitsplatz? Ich werde zum Beispiel meinen ersten Tag an einem Donnerstag haben, sodass die Woche richtig kurz sein wird und ich somit einen ganz einfachen Einstieg habe.

Geregelte Schlafenszeiten

Wenn ihr in eurem Sabbatjahr ständig unterwegs gewesen seit, dann habt ihr sicherlich alle möglichen Zeitzonen besucht und euch vielleicht oder vielleicht auch nicht an ungewöhnliche Uhrzeiten gewöhnt. Länger schlafen, spät ins Bett, 14 Stunden Flug, heiße, schwüle Nächte und einfach ein Rhythmus, den man an die Erlebnisse des Lebens anpasst. Um sich wieder an den Arbeitsrhythmus zu gewöhnen, muss auch der Schlafrhythmus stimmen. Je nachdem wie man seine Reisen plant, sollte man versuchen zu geregelten Zeiten schlafen zu gehen und auch früh aus den Federn zu schlüpfen. Vielleicht bekommt ihr es ja auch hin, dass eure letzten Reisen vor dem Ende des Sabbatjahres in Zeitzonen stattfinden, die sich nicht allzu weit der eigenen befinden.

In Kontakt bleiben

Mir war immer daran gelegen Kontakt zu meinen Kollegen und meinen Chefs zu halten. Da wir uns ohnehin gut verstanden haben, habe ich mich auch immer gefreut die Kollegen zu treffen und bin in unregelmäßigen Abständen gerne mal ins Büro gefahren und bin mit dem ein oder anderen Mittag essen gegangen oder habe mit den Kollegen bei einem Kaffee ein Schwätzchen gehalten. Gerade letztens habe ich dann erst wieder gemerkt wieviel mir dieser regelmäßige Austausch gefehlt hat. Zum Einen ist es einfach schön zu erfahren was bei den Kollegen so abgeht (privat) oder was es eben bei der Arbeit so Neues gibt. Da bekommt man dann auch einfach mit, was sich alles in einem Jahr so ändern kann.

Reflektion

Ich finde, dass es – wie in allen Lebensbereichen – sehr wichtig ist zu reflektieren. So auch zum Thema Sabbatjahr. Man sollte sich die Zeit nehmen und über das vergangene Jahr nachdenken – was hat man alles erlebt und auf welche Weise hat man sich verändert oder weiterentwickelt. Können diese persönlichen Veränderung zum eigenen Vorteil genutzt werden, wenn es um den beruflichen Werdegang geht? Kann man mit bestimmten, vielleicht auch kritischen Situationen anders/ besser umgehen? Welche positiven Eigenschaften hat man entwickelt? Auf jeden Fall sollte man sich bewusst werden, dass man sich im Rahmen eines Sabbatjahres verändert und diese Änderungen gerade beim Einstieg in den Beruf sichtbar werden können.

Gefühle lassen sich nun einmal nicht abschalten.

So sehr ich meine Arbeitskollegen mag, so sehr mir (m)ein Job Spaß macht. Es ist einfach geiler dann verreisen zu können, wenn man Bock drauf hat. Es ist geiler sich dann und wann mit Menschen zu treffen, wenn man gerade Lust drauf hat und vor allem ist es geiler nicht nach 8-10 Stunden Arbeit völlig kaputt nach Hause zu kommen und am Ende der Woche an zwei Tagen alle Dinge zu erledigen für die man unter der Woche zu erschöpft ist. Es ist stressfreier und wenn ich mal zurück denke, dann war ich im letzten Jahr wahrscheinlich so selten krank wie noch nie. Trotz dessen freue ich mich irgendwie auch schon wieder mein soziales Umfeld zu wechseln. Meine Gefühlswelt ist gemischt, aber das darf sie auch sein und man sollte es zulassen, sich aber nicht davon einnehmen lassen. Die liebe Claudia von BeautyButterflies steckt gerade in einer ähnlichen Situation wie ich und beschreibt ihre Gedanken zum Ende ihres Sabbaticals hier. Sie hat mir den Tipp gegeben mich nach dem Sabbatical mit Dingen zu beschäftigen, die ich währenddessen nicht genießen konnte – also werde ich mich darauf konzentrieren viel mit meinen Kollegen zu unternehmen und mich auszutauschen. Ich hoffe auf jeden Fall, dass es mir nicht allzu schwer fallen wird und ich nicht in ein Loch falle! Think positive, be positive!

Ich freue mich über den Austausch – sollte also irgendwer hier sein, der auch schon einmal Erfahrungen mit einem Sabbatjahr gemacht hat und wie es ist wieder ins Arbeitsleben einzusteigen, der soll sich doch hiermit dazu aufgerufen fühlen sich bei mir zu melden – ich würde mich freuen! :)

Aus dem Sabbatical zurückkommen